Lebensspuren / Empreintes de vie

25. November 2016 – 08. Januar 2017
Vernissage: 25. November 2016 um 19.00 Uhr

im Rahmen der „Regionale 17 – Zeitgenössische Kunst im Dreiländereck“ zeigt das E-Werk vom 25.11.2016 bis 08.01.2017 in der Galerie für Gegenwartskunst die Ausstellung „Lebensspuren“. Die von Marcel Oettrich und Yvonne Ziegler kuratierte Präsentation umfasst vor Ort entstandene ortsbezogene Werke von Timo Alt, Petra Keinhorst, Fabio Luks, Laurence Mellinger und Florian Thate, die Lebensspuren auf spannungsreiche Weise fassbar werden lassen.

Spuren zu hinterlassen setzt einen Raum, eine Umgebung voraus. Sei es eine abstrakte wie die Erinnerung oder eine physische, wie einen Sandstrand.

Spuren können von der einen in die andere Sphäre übergeben werden, von der abstrakten, nämlich gedachten, in die physische, den uns umgebenden Raum. Dass sich diese Spur im physischen Raum wieder abstrakt verhalten kann, macht den Reiz aus.

Wir glauben unsere Umgebung blind zu kennen, wir vertrauen und hoffen, dass sie so bleiben wird, damit wir uns nicht verirren. Verändert man jedoch auch nur einen winzigen Teil dieser vertrauten Umgebung ist alles anders: Man nehme ein einziges Sandkorn von einem Strand ist alles anders.

Wir haben Künstlerinnen und Künstler aus drei Ländern gebeten, in situ Spuren ihres Lebens und ihrer Kunst in den Ausstellungsräumen des E-Werks zu hinterlassen, die so vergänglich wie Ausstellungen sind, sich aber zugleich unausweichlich in unserer Erinnerung behaupten werden.

Laisser des empreintes suppose un lieu, un environnement, qu’il soit abstrait comme le souvenir, ou physique comme une plage de sable.

Les empreintes peuvent passer d’une sphère à l’autre, de l’abstraite, à savoir pensée, à l’espace physique qui nous environne. Que cette empreinte puisse se comporter de manière abstraite dans l’espace physique, c’est ce qui en fait le charme.

Nous croyons connaître notre environnement les yeux fermés, nous avons confiance et espérons qu’il reste ainsi, afin que nous ne nous perdions pas. Or, si nous modifions ne serait-ce qu’une infime partie de cet environnement, tout change : prenons un seul grain de sable sur une plage et tout est différent.

Nous avons demandé à des artistes de trois pays de laisser des empreintes de leur vie et de leur art dans les salles d’exposition du E-Werk qui seront aussi éphémères que le sont des expositions, mais s’inscrivant inéluctablement en notre mémoire.

Die Eröffnung findet am Freitag, den 25. November 2016 um 19 Uhr statt. Am letzten Öffnungstag, Sonntag den 08.01.2017, wird Prof. Dr. Angeli Janhsen, Kunstgeschichtliches Institut, Universität Freiburg, im Kammertheater um 18:30 Uhr einen Vortrag zu „Kunst ortsbezogen“ halten:

Warum eigentlich ist Kunst heute oft „ortsbezogen“? Die traditionelle Kunst mit Rahmen und Sockeln war oft transportabel und unabhängig vom Ort der Präsentation. Museen waren dann geradezu Nicht-Orte. Heutige Kunst ist oft für einen bestimmten Ort, oft sogar für eine bestimmte Zeit, gemacht. Damit betont sie das „Hier und Jetzt“, also ein Lebensgefühl, das Zeitgenossen, uns, vielleicht heute fehlt.

Dokumentation der Ausstellung auf www.yzmo.de